Orthopädie und Unfallmedizin
Ellenbogen und Unterarm
Chassaignac-Lähmung
Chassaignac-Lähmung (Pronation douloureuse, Radiusköpfchen-Subluxation, Kindermädchenellbogen): Vermeintliche Lähmung des Armes nach Teilausrenkung (Subluxation) des Ellenbogengelenks durch Herausrutschen des Speichenköpfchens (Radiusköpfchen) aus dem fixierenden Ringband. Danach wird der Arm leicht gebeugt und nach innen gedreht gehalten. Betroffen sind Kleinkinder nach einem starken Zug am gestreckten Arm. Mit einem einfachen Griff erreicht die Ärzt*in, dass das Speichenköpfchen wieder in seine normale Position zurückrutscht.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schlaff herunterhängender, einwärts gedrehter Arm
- Bewegungseinschränkung
- Schmerzen am seitlichen Ellenbogen.
Wann zum Arzt
Sofort wenn
- oben genannte Beschwerden auftauchen.
Die Erkrankung
Die Chassaignac-Lähmung kommt fast nur bei Kindern vor, am häufigsten handelt es sich um Kleinkinder unter 2 Jahren. Sie entsteht durch heftigen Zug oder Ruck am gestreckten Arm, der das Speichenköpfchen aus seiner Position unter dem Ringband rutschen lässt. Beim Nachlassen des Zugs klemmt sich das Band schmerzhaft zwischen Oberarmknochen und Speichenköpfchen ein. Da diese Verletzung meist eintritt, wenn das Kind an der Hand geführt und dann plötzlich am Arm (zurück)gezerrt wird oder stolpert, trägt sie auch den englischen Namen Nurse Elbow (Kindermädchen-Ellenbogen). Der Verlauf ist typisch: Das Kind beginnt plötzlich zu weinen, hält einen Arm gestreckt und benutzt ihn nicht mehr. Der Arm wirkt dadurch wie gelähmt, es bestehen oft heftige Schmerzen.
Eine weitere Ursache für eine Chassaignac-Lähmung sind Stürze. Auf diese Weise sind dann sehr selten auch einmal Erwachsene von einer Subluxation des Speichenköpfchens betroffen.
Hinweis: Chassaignac-Lähmungen kommen auch im Rahmen von Kindesmisshandlungen vor.
Diagnosesicherung
Meist ist die Chassaignac-Lähmung als typische Blickdiagnose für die Ärzt*in sofort erkennbar, hilfreich ist auch die Schilderung des Unfallhergangs. Typischerweise halten die Kinder den Ellenbogen in schwacher Beugestellung mit nach innen gedrehtem Arm, eine Streckung ist nicht möglich. Bei eindeutiger Diagnose ist eine Röntgenaufnahme nicht erforderlich, sie wird allerdings veranlasst, wenn ein Verdacht auf begleitende Knochenbrüche besteht.
Differenzialdiagnosen. Ähnliche Beschwerden bereiten die Ellenbogenverrenkung, Speichenköpfchenbruch, Brüche der Elle oder des unteren Oberarms sowie die Monteggia-Fraktur.
Behandlung
Es gibt verschiedene Methoden, um das aus dem Ellbogengelenk herausgerutschte Speichenköpfchen wieder zurück zu befördern. Meist sitzt das Kind auf dem Schoß der Begleitperson, die Ärzt*in unterstützt den Ellenbogen des Kindes und zieht an seinem Unterarm. Durch den Längszug löst sich das eingequetschte Ringband aus der Einklemmung, und das Speichenköpfchen gleitet anschließend unter sanftem Druck wieder in seine normale Position hinein. Dabei ist das Einschnappen des Speichenköpfchens in das Ringband für die Ärzt*in spür- und häufig auch hörbar.
Nach diesem Manöver kann das Kind den betroffenen Arm schnell wieder normal bewegen, auch wenn es sich meist nicht gleich wieder traut. Mit ein wenig Ablenkung wird es in der Regel dann doch nach einem begehrten Objekt (Schnuller, Lieblingskuscheltier) greifen, was den Erfolg des Einrichtens beweist. Eine Röntgenkontrolle ist nicht erforderlich, ebensowenig eine nachfolgende Ruhigstellung.
Geröntgt werden muss der Arm jedoch, wenn das Einrichten erfolglos war. Zeigen sich hier Begleitverletzungen oder Knochenbrüche, werden diese entsprechend versorgt. Liegt kein Bruch vor, stellt die Ärzt*n den Arm in einer Oberarmgipsschiene für etwa 3 Tage ruhig. Häufig renkt sich das Speichenköpfchen in dieser Zeit von selbst wieder ein. Ist dies nicht der Fall, erfolgt ein erneuter Einrichtungsversuch.
Prognose
Wird der Unterarm frühzeitig wieder eingerenkt ist, die Prognose gut. Bei jedem 4. Kind kommt es zu einer erneuten Ausrenkung.
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Prävention
Vermeiden Sie ruckartige Zugbewegungen am Kinderarm, wenn Sie ein Kleinkind an der Hand führen.
Ellenbogenschleimbeutel-Entzündung
Ellenbogenschleimbeutelentzündung (Bursitis olecrani, Studentenellenbogen): Entzündung des Schleimbeutels an der vom Ellenhaken gebildeten Ellenbogenspitze, die sich vor allem mit starken Schmerzen und einer bis zu hühnereigroßen Schwellung bemerkbar macht. In den meisten Fällen ist eine Überlastung des Ellenbogens die Ursache (z. B. durch langes Aufstützen Schreibtischarbeit), manchmal führen auch Erkrankungen wie Gicht oder Arthritis dazu. In seltenen Fällen kommt es durch offene Verletzungen oder Eingriffe am Ellenbogen zu einer bakteriellen (septischen) Entzündung des dortigen Schleimbeutels. Die Behandlung beinhaltet Ruhigstellung und entzündungshemmende Medikamente, bei bakterieller Entzündung Antibiotika. In hartnäckigen Fällen wird der Schleimbeutel operativ entfernt. Bleibende Folgen sind bei sachgerechter Therapie nicht zu erwarten.
Symptome und Leitbeschwerden
- Bis zu hühnereigroße Schwellung, oft auch Hautrötung und Überwärmung über der Ellenbogenspitze
- Starke Druckschmerzhaftigkeit, v. a. das Aufstützen auf den Ellenbogen ist schmerzhaft
- Spannungsgefühl und Schmerzen im Ellenbogengelenk bei starker Beugung des Arms
- In akuten Fällen manchmal innerhalb des geröteten Bereichs sichtbarer Eiterherd, der nach außen durchbrechen und ein Loch in der Haut hinterlassen kann
- Nach Verletzung gegebenenfalls anhaltende wässrige Absonderung aus einer Riss- oder Platzwunde an der Ellenbogenspitze.
Wann in die Arztpraxis
Innerhalb der nächsten Tage, wenn
- die Beschwerden trotz Schonung und Kühlung fortbestehen.
Am gleichen Tag, wenn
- ein Eiterherd durchgebrochen ist oder eine Riss- oder Platzwunde an der Ellenbogenspitze besteht.
Sofort bei
- Fieber und Schüttelfrost.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
An verschiedenen Stellen des Körpers liegen Schleimbeutel (Bursae) liegen zwischen Knochenvorsprüngen und Haut und dienen dort als Stoßdämpfer. Einer dieser Schleimbeutel befindet sich direkt an der Ellenbogenspitze. Wird er z. B. bei ständigem Aufstützen auf den Ellenbogen überbeansprucht (Studentenellenbogen), bei einem Sturz verletzt oder durch Harnsäurekristalle bei Gicht gereizt, kann er sich entzünden. Es entsteht eine nicht-eitrige oder aspetische Schleimbeutelentzündung. Die Schleimhaut, die den Ellenbogenschleimbeutel auskleidet, produziert dann vermehrt Flüssigkeit, der Beutel schwillt an und verursacht dadurch Schmerzen. Nach einer Verletzung blutet es gelegentlich in den Schleimbeutel, was Schwellung und Schmerzen noch verstärkt.
Selten dringen über offene Wunden Staphylokokken oder andere Bakterien in den Schleimbeutel ein und führen dort zu einer hoch schmerzhaften, eitrigen Infektion. Dann spricht die Ärzt*in von einer septischen Ellenbogenschleimbeutelentzündung.
Verlauf
Nicht-eitrige (aseptische) Entzündungen verlaufen oft äußerst langwierig, wenn die Auslöser bestehen bleiben.
Komplikationen
Unbehandelt führt eine eitrige Entzündung des Ellenbogenschleimbeutels manchmal zu schweren Allgemeininfektionen (Sepsis).
Diagnosesicherung
Die körperliche Untersuchung zeigt eine deutliche Schwellung am Ellenbogen mit Druckschmerz und eventuell Überwärmung. Bei akuten Erkrankungen punktiert die Ärzt*in gelegentlich den Schleimbeutel, um eine Infektion oder Gicht als Ursache auszuschließen.
Differenzialdiagnosen. Schmerzen am Ellenbogen entstehen auch beim Tennisarm und beim Golferellenbogen, Oberarmbruch im Gelenkbereich, Ellenbogenverrenkung, Gicht oder Rheumatoider Arthritis.
Behandlung
Den betroffenen Ellenbogen zu schonen, ist die erste, manchmal auch einzig erforderliche Behandlungsmaßnahme. In manchen Fällen ist es hilfreich, den Ellenbogen für kurze Zeit in einer Oberarmschiene ruhigzustellen.
Medikamente. Zur Unterstützung der Ausheilung verordnet die Ärzt*in entzündungshemmende Medikamente (NSAR) wie Diclofenac (z. B. Voltaren® oder Diclac®) oder Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ) in Salben- oder Tablettenform. Bei sehr starken Schmerzen spritzt die Ärzt*in auch örtliche Betäubungsmittel direkt in oder an den Schleimbeutel.
Punktion. Reichen diese Behandlungsmaßnahmen nicht aus, entschließen sich manche Ärzt*innen dazu, den Schleimbeutel anzustechen und mit einer Spritze Flüssigkeit abzuziehen. Zusätzliches Einspritzen von Kortisonpräparaten hilft, die Entzündung einzudämmen und ein rasches Nachlaufen des Schleimbeutelinhalts zu verhindern. Aus dem gleichen Grund wird nach einer Punktion auch ein Druckverband angelegt.
Antibiotika. Eine bakterielle, eitrige (septische) Infektion erfordert eine Behandlung mit Antibiotika. Außerdem wird der Schleimbeutel chirurgisch eröffnet, damit der Eiter abfließen (drainiert werden) kann.
Bursektomie. Tritt bei einer eitrigen Schleimbeutelentzündung innerhalb von 2 bis 3 Monaten trotz Antibiotika und Eiterdrainage keine Besserung ein, muss der Schleimbeutel operativ entfernt werden (Bursektomie). Das gleiche gilt für schwere chronische aseptische Ellenbogenschleimbeutelentzündungen, die auf konservative Maßnahmen keine Besserung zeigen. Nach der Bursektomie stellt die Ärzt*in den operierten Ellenbogen in einer Oberarmschiene ruhig, damit die Wundheilung ungestört verläuft.
Prognose
Werden die Auslöser abgestellt, heilen aseptische Ellenbogenschleimbeutelentzündungen bei ausreichender Schonung meist gut aus. Das Gleiche gilt bei rechtzeitiger Säuberung und Wundversorgung auch für frische Verletzungen im Bereich des Schleimbeutels. Bei veralteten Wunden ist der Schleimbeutel oft so entzündet, dass ihn die Ärzt*in entfernen muss.
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Was Sie selbst tun können
Kühlen. Bei akuten Schmerzen hilft Kälte. Meist werden dazu Coolpacks eingesetzt. Diese dürfen jedoch wegen der Gefahr von Erfrierungen nie direkt auf die Haut aufgelegt werden, sondern sind immer in ein Tuch einzuwickeln.
Prävention
Protektoren. Sportarten wie z. B. Skateboard-Fahren, Mountainbiken, Motocross aber auch Ski- und Snowboardfahren haben ein hohes Verletzungsrisiko für die Ellenbogen. Hier ist es ratsam, Ellenbogenprotektoren zu tragen.
Ergonomische Sitzhaltung. Wer viel am Schreibtisch arbeitet, sollte sich auf jeden Fall das Abstützen auf den Ellenbogen abgewöhnen. Für eine gute Sitz- und Arbeitshaltung gibt es zudem verschiedene Hilfsmittel. Sie reichen vom passenden Bürostuhl, großen Gymnastikbällen oder Wackelstühlen bis zu speziellen Mauspads und Unterarmstützen, die sich am Schreibtisch befestigen lassen. Immer empfehlenswert sind Pausen zwischen den Arbeitseinheiten mit kleinen Gymnastikeinlagen, um Arme, Schultern und Hände zu lockern.
Ellenbogenverrenkung
Ellenbogenverrenkung (Ellenbogenluxation, humeroulnare Luxation): Auskugeln des Ellenbogengelenks zwischen Oberarmknochen und Elle, meist beim Sturz auf den ausgestreckten Arm. Um Dauerschäden an Nerven und Gefäßen zu vermeiden, ist eine schnellstmögliche Einrenkung erforderlich, gefolgt von einer kurzen Ruhigstellung. Begleitverletzungen an Knochen, Nerven oder Blutgefäßen benötigen – ebenso wie eine ausgeprägte Instabilität des Ellenbogengelenks – eine offene oder arthroskopische Operation. Ob konservativ oder operativ behandelt: Nach etwa 3 Monaten ist der Ellenbogen meist wieder voll belastbar.
Symptome und Leitbeschwerden
- Deformiertes, weitgehend bewegungsunfähiges Ellenbogengelenk
- Schmerzen und zunehmende Schwellung
- Eventuell Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Unterarm und Hand.
Wann in die Arztpraxis
Sofort bei
- Bewegungsunfähigkeit des Ellenbogens und/oder Taubheitsgefühlen des Unterarms und der Hand.
Die Erkrankung
Der Ellenbogen ist nach der Schulter am zweithäufigsten von einer Verrenkung betroffen. Typischerweise (zu 90 %) schlägt oder hebelt ein Sturz auf den gestreckten Arm den Unterarm nach hinten aus dem Ellenbogengelenk zur Streckseite des Ellenbogens heraus. In der Folge liegen Elle und Speiche dann hinter dem Oberarmknochen (dorsale Luxation).
Sehr selten kugelt sich dagegen das Speichenköpfchen isoliert aus (isolierte Luxation), noch seltener landen Elle und Speiche durch das Auskugeln vor oder neben dem Oberarmknochen (ventrale oder divergierende Luxation).
Bei einer Ellenbogenverrenkung kommt es immer zu einer Zerreißung der Gelenkkapsel. Häufig sind auch begleitende Bänderrisse oder Knochenverletzungen wie z. B. der Bruch des Speichenköpfchens. Ebenso können Nerven, Venen und Arterien im Bereich des Ellenbogengelenks geschädigt werden.
Diagnosesicherung
Meist ist die Ellenbogenverrenkung als typische Blickdiagnose für die Ärzt*in sofort erkennbar. Der Arm wird in gebeugter Stellung getragen, das Gelenk ist geschwollen und deformiert, beim (vorsichtigen!) Abtasten fühlt die Ärzt*in die leere Gelenkpfanne. Röntgenaufnahmen dienen dazu, die Diagnose zu sichern und begleitende Knochenbrüche auszuschließen.
Um eine Nerven- oder Gefäßverletzung nicht zu übersehen, prüft die Ärzt*in den sogenannten DMS-Status, d. h. die Durchblutung, die Motorik und die Sensibilität des betroffenen Arms.
- Am Ellenbogengelenk sind drei Nerven in Gefahr. Schädigungen am Speichennerv (Nervus radialis) machen sich durch die sog. "Fallhand" bemerkbar, bei der die Patient*in Hand und Finger nicht mehr strecken kann. Diese hängen dann schlaff vom angehobenen Unterarm herab. Bei Schädigung des Ellennervs (Nervus ulnaris) kommt es zu Störungen der Handinnenmuskeln und zu Gefühlsstörungen an der Handaußenseite. Es entsteht eine sogenannte "Krallenhand". Ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) betroffen, droht die Lähmung von Ringfinger und kleinem Finger. Da diese dann nicht mehr ausgestreckt werden können, spricht man auch von einer "Schwurhand". Außerdem ist die Sensibilität von Daumen und Zeigefingerkuppe gestört.
- Ob die Speichenarterie (Arteria radialis) in Mitleidenschaft gezogen wurde, erkennt die Ärzt*in an einem abgeschwächten oder fehlenden Puls am Handgelenk.
Bei Verdacht auf komplizierte Begleitverletzungen veranlasst die Ärzt*in zusätzliche CT- oder MRT-Aufnahmen – zum einen für die Diagnose, zum anderen für die Planung der Therapie.
Differenzialdiagnose. Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk finden sich auch bei Prellung oder Zerrung im Bereich des Gelenks, bei Brüchen des Oberarms, der Elle und der Speiche und vor allem bei der Chassaignac-Lähmung.
Behandlung
Geschlossenes Einrichten des Gelenks. Nach der Diagnose richtet die Ärzt*in die Verrenkung schnellstmöglich ein, um eine anhaltende Quetschung oder Überdehnung der benachbarten Nerven und Blutgefäße mit dauerhaften Folgeschäden zu vermeiden. Vor dem Einrichten spritzt sie in der Regel starke Schmerz- und Beruhigungsmittel, damit die Patient*in durch Muskelanspannung die Manipulation nicht erschwert. Wird die Patient*in im Krankenhaus behandelt, kommen auch Kurznarkosen zum Einsatz.
Kontrolle des Einrichtens. Nach dem Einrichten überprüft die Ärzt*in die Position von Oberarm, Speiche und Elle mit einer Röntgenaufnahme. Noch während sich die Patient*in in Kurznarkose oder unter starker Schmerzbehandlung befindet, untersucht die Ärzt*in die Stabilität des eingerichteten Ellenbogengelenks. Dazu beugt und streckt die Ärzt*in das Gelenk und knickt es nach innen und nach außen. Da auch beim Einrichten Gefäße und Nerven beschädigt werden können, überprüft sie erneut den DMS-Status.
Wahl der Weiterbehandlung. Finden sich im Röntgen und beim DMS-Status keine Auffälligkeiten und bleibt bei der Funktionsprüfung das Gelenk stabil, wird konservativ weiterbehandelt. Operiert wird, wenn die Funktionsprüfung eine starke Instabilität zeigt, das Gelenk beim Beugen und Strecken in Narkose erneut auskugelt oder sich gar nicht erst richtig einrenken lässt. Auch bei Knochenbrüchen, offener Gelenkverrenkung und verletzten Gefäßen oder Nerven ist eine operative Versorgung erforderlich.
- Konservative Weiterbehandlung. Hier wird der Arm für maximal 1 Woche in Funktionsstellung (etwa 90° gebeugt) in einer Oberarmschiene oder einem Oberarmcast ruhiggestellt. Danach bekommt die Patient*in meist eine bewegliche Ellenbogenorthese. Die Behandlung der Schmerzen erfolgt mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ) oder auch Metamizol (z. B. Novalgin®). Nach Abklingen der akuten Schmerzen verordnet die Ärzt*in Bewegungsübungen unter krankengymnastischer Anleitung. Nach etwa 6 Wochen kann der Ellenbogen unter Alltagsbedingungen belastet werden, nach 3 Monaten ist er in der Regel ausgeheilt und wieder voll belastbar.
- Operative Weiterbehandlung. Je nach Befund und erforderlichem Eingriff erfolgt die Operation arthroskopisch oder offen. Dabei richten die Unfallchirurg*innen das Gelenk wieder ein, fixieren gebrochene Knochen oder abgerissene Knochenfragmente und nähen Bänder, verletzte Nerven und Gefäße wieder zusammen. Danach wird der Ellenbogen häufig mit Hilfe eines Fixateur externe von außen fixiert, manchmal bekommen die Patient*innen auch eine bewegliche Ellenbogenprothese. Um zu verhindern, dass das Ellenbogengelenk einsteift, steht auch nach der Operation so früh wie möglich eine erst passive, dann aktive Bewegungstherapie an. Alltägliche Belastungen sind dann nach etwa 6 Wochen, volle Belastung nach 3 Monaten möglich.
Prognose
Die einfache, konservativ behandelte Ellenbogenverrenkung heilt meist folgenlos aus. In 2 von 100 Fällen kommt es später zu einer weiteren Verrenkung.
Vor allem nach Ellenbogenverrenkungen mit Begleitverletzungen wie Knochenbrüchen oder Bänderschäden drohen nach der ohnehin verlängerten Heilungsphase Einschränkungen in der Beweglichkeit des Gelenks. Manchmal kommt es zu einer Einsteifung, die das Beugen und Strecken erschwert. Nach Verletzung des Speichenköpfchens können die Drehbewegungen des Unterarms behindert sein.
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Prävention
Protektoren. Sportarten wie z. B. Skateboard-Fahren, Mountainbiken, Motocross aber auch Ski- und Snowboardfahren haben ein hohes Verletzungsrisiko für die Ellenbogen. Hier ist es ratsam, Ellenbogenprotektoren zu tragen.
Stolperfallen ausmerzen. Ältere Menschen sind oft besonders von Stürzen bedroht, sei es aufgrund einer Fehlsichtigkeit, eines verminderten Gleichgewichtsgefühls oder durch krankheitsbedingte Einschränkung ihrer Beweglichkeit. Deshalb sollte ihre Wohnung immer auf mögliche Stolperfallen wie Teppiche oder herumliegende Kabel untersucht und diese entfernt werden.
Ellenhakenbruch
Ellenhakenbruch (Olekranonfraktur): Bruchverletzung des Ellenhakens. Ursache ist meist ein Sturz nach hinten oder zur Seite mit direktem Aufprall auf den angewinkelten Ellenbogen. Durch den Bruch schwillt die Ellenbogenspitze an und schmerzt stark, besonders wenn Betroffene versuchen den Arm zu strecken. Die Verletzung verlangt in der Regel eine operative Therapie. Die Prognose ist gut. Bei verbleibenden Fehlstellungen der Gelenkfläche zwischen Ellenhaken und Oberarmknochen entsteht jedoch manchmal langfristig eine Arthrose des Ellenbogengelenks.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schmerzen, Bluterguss und zunehmende Schwellung an der Ellenbogenspitze
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk.
Wann zum Arzt
Noch am selben Tag, wenn
- nach einem Sturz die oben genannten Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Ellenhaken (Olecranon ulnae) bildet die Spitze des Ellenbogens und ist deshalb bei einem Sturz nach hinten auf den gebeugten Arm besonders gefährdet. Kommt es zum Bruch, weichen die Bruchstücke meist auseinander. Das liegt daran, dass am Ellenhaken die untere Sehne des Trizepsmuskels (dreiköpfiger Oberarmmuskel) ansetzt, der den Ellenbogen streckt. Ist der Ellenhaken gebrochen, zieht der Muskel das Bruchstück von der Elle weg und bringt damit den Bruchspalt zum Klaffen.
Junge Menschen brechen sich den Ellenbogenhaken vor allem bei Verkehrs- und Sportunfällen.
Klassifikation
Zur Einteilung der Ellenhakenbrüche gibt es verschiedene Klassifikationen. Die einfachste ist die Mayo-Klassifikation, bei der Anzahl, Verschiebung der Bruchstücke und die Stabilität des Ellenbogengelenks berücksichtigt werden.
- Mayo Typ I: keine Verschiebung der Bruchstücke, stabiles Ellenbogengelenk.
- Mayo Typ II: Verschiebung der Bruchstücke (zum Beispiel durch den starken Zug des Trizepsmuskels), stabiles Ellenbogengelenk. Diese Form des Ellenhakenbruchs ist mit etwa 80 % die häufigste.
- Mayo Typ III: verschobene Bruchstücke, instabiles Ellenbogengelenk.
Für alle 3 Typen unterscheidet man noch A = einfacher Bruch und B = Bruch mit mehr als 2 Bruchstücken.
Diagnosesicherung
Die Ärzt*in lässt sich den Unfallhergang schildern und untersucht den Arm vorsichtig auf Zeichen eines Bruchs, z. B. auf übersteigerte Beweglichkeit, Knochenknirschen oder Deformitäten. Beim Abtasten des Ellenbogens befindet sich der Hauptschmerzpunkt direkt über dem Ellenhaken, manchmal kann die Ärzt*in auch einen Bruchspalt tasten.
Röntgenaufnahmen sichern die Diagnose. Beim Verdacht auf Begleitverletzung veranlasst die Ärzt*in oft auch CT-Aufnahmen, sowohl für die Diagnose als auch zur Therapieplanung.
Um eventuelle Verletzungen von Nerven- oder Gefäßen nicht zu übersehen, prüft die Ärzt*in den sogenannten DMS-Status, d. h. die Durchblutung, die Motorik und die Sensibilität des betroffenen Arms. Im Bereich des Ellenbogenhakens ist besonders der Ellennerv (Nervus ulnaris) in Gefahr. Ist er geschädigt, kommt es zu Lähmungen der Handinnenmuskeln und zu Gefühlsstörungen an der Handaußenseite. Ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) betroffen, droht die Lähmung von Ringfinger und kleinem Finger. Da diese dann nicht mehr ausgestreckt werden können, spricht man auch von einer "Schwurhand". Außerdem ist die Sensibilität von Daumen und Zeigefingerkuppe gestört. Ist eine Arterie in Mitleidenschaft gezogen, ist der Puls schwächer.
Differenzialdiagnosen. Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Ellenbogen finden sich z. B. auch bei der Chassaignac-Lähmung, bei der Ellenbogengelenkverrenkung, Prellungen und Zerrungen und bei Unterarmbrüchen.
Behandlung
Operative Behandlung
Wegen der Instabilität des Bruchs erfordert die Verletzung fast immer eine Operation. Die am häufigsten verwendete Operationsmethode ist die Zuggurtung mit kleinen Drahtnägeln und einer Drahtschlaufe. Brüche mit mehreren Fragmenten versorgen die Unfallchirurg*innen mit Schrauben oder Platten. In komplizierten Fällen muss der Ellenbogen auch mithilfe eines Fixateur externe von außen fixiert werden.
Nach der Operation wird der Arm in einer Oberarm(gips-)schiene ruhiggestellt. Um das Versteifen des Gelenks zu verhindern, empfiehlt sich dies allenfalls bis zur Heilung der Wunde, maximal 10 Tage. Schon nach einigen Tagen beginnen passive, später aktive Bewegungsübungen, um die Beweglichkeit im Gelenk zu erhalten. Ab der 6. Woche nach Operation kann mit dem Muskelaufbautraining begonnen werden. Voll belastbar ist der Arm wieder nach etwa 3 Monaten. Das eingebrachte Metall verbleibt 6–12 Monate im Körper.
Konservative Behandlung
Eine konservative Behandlung setzt voraus, dass die Bruchstücke nicht verschoben sind und das Gelenk stabil ist (Mayo Typ 1). Sie wird bei älteren Menschen mit deutlich erhöhtem Operationsrisiko erwogen. Es erfolgt eine Ruhigstellung für 7–10 Tage und dann eine frühzeitige Mobilisierung.
Prognose
Die operative Versorgung des Ellenhakenbruchs bringt in über 90 % der Fälle gute bis sehr gute Ergebnisse. Bei etwa 10 % der Patient*innen bleibt nach der Operation eine Einschränkung beim Strecken des Ellenbogens zurück.
Ihre Apotheke empfiehlt
Eine sofortige Kühlung mit Eisbeuteln oder Kühlpacks lindert die Schmerzen und verringert die Schwellung. Beim Transport zur Ärzt*in schmerzt der verletzte Arm oft weniger, wenn er angewinkelt und mit einem Tuch oder Kleidungsstück vor der Brust gehalten wird.
Hinweis: Bei Verletzungen von Arm oder Hand drohen immer Schwellungen, weshalb Ringe oder anderer Schmuck frühzeitig abgelegt werden sollten.
Prävention
Protektion. Bei sturzträchtigen oder intensiven Kontaktsportarten ist der Ellenbogen besonders gefährdet, z. B. beim Eishockey, Inline-Skaten oder Snowboardfahren. Hier ist es sinnvoll, Ellenbogenschützer zu tragen. Außerdem hilft regelmäßiges Training und das Erlernen der richtigen Technik, Stürze zu vermeiden.
Stolperfallen ausmerzen. Ältere Menschen sind oft besonders von Stürzen bedroht, sei es aufgrund einer Fehlsichtigkeit, eines verminderten Gleichgewichtsgefühls oder durch krankheitsbedingte Einschränkung ihrer Beweglichkeit. Deshalb sollte ihre Wohnung immer auf mögliche Stolperfallen wie Teppiche oder herumliegende Kabel untersucht und diese entfernt werden.
Grünholzfraktur
Grünholzbruch (Grünholz-Fraktur): Unvollständiger Bruch, bei dem die Knochenhaut nicht oder nur an einer sehr kleinen Stelle einreißt (ähnlich wie die Rinde beim Knicken eines grünen Astes). Der Grünholzbruch kommt fast ausschließlich bei Kindern vor. Eine einfache Grünholz-Fraktur lässt sich mit einem Gips behandeln, komplizierte Formen erfordern eine operative Versorgung. Einfache Grünholzbrüche heilen innerhalb von etwa sechs Wochen folgenlos aus.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schmerzen an der Bruchstelle; bei Bewegung und/oder auf Druck
- Schwellung, Bluterguss
- Bewegungseinschränkung
- Selten sichtbare Fehlstellung
- Manchmal Fieber.
Wann zum Arzt
Noch am selben Tag, wenn
- nach einem Sturz die oben genannten Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Grünholzbruch kommt vor allem bei Kindern unter 10 Jahren vor, selten bei Jugendlichen und nur ganz vereinzelt bei Erwachsenen. Betroffen sind die Röhrenknochen, am häufigsten die Speiche: Jeder 4. kindliche Speichenbruch ist ein Grünholzbruch.
Zurückzuführen ist der Grünholzbruch auf die strukturellen Besonderheiten des kindlichen Knochens. So ist der Kinderknochen weniger stark mineralisiert und deshalb viel elastischer als der Knochen eines Erwachsenen. Deshalb kommt es bei Gewalteinwirkung eher zu einer Verbiegung als zu einem Bruch. Die kindliche Knochenhaut ist außerdem noch sehr aktiv und unterstützt den Knochen beim Wachstum. Deshalb ist sie dicker und damit auch reißfester als die Knochenhaut von Erwachsenen.
Bei einer Gewalteinwirkung bricht der kindliche Knochen dort, wo die Kraft auftrifft und der Knochen gedehnt wird. Die Gegenseite wird zusammengestaucht, der ganze Knochen biegt sich. Ähnlich wie bei einem grünen Ast sind beim Grünholzbruch die Bruchstücke nicht vollständig voneinander getrennt, sondern noch von Teilen der dicken äußeren Knochenhaut (in Analogie zur Baumrinde) zusammengehalten und meist kaum oder gar nicht verschoben.
Ursachen
Neben dem Sturz auf den ausgestreckten Arm oder (seltener) das ausgestreckte Bein führen ruckartige Verdrehungen beim Spielen oder Toben oder gewaltsame Verbiegungen und Stauchungen bei Verkehrsunfällen zu Grünholzbrüchen. Manchmal kommt es auch durch einen direkten Anprall zu der Verletzung, etwa bei der Abwehr eines Schlags (Parierfraktur).
Komplikationen
Ist die Wachstumsfuge von dem Bruch betroffen, kann es in der Folge zu vermehrtem oder vermindertem Knochenwachstum und dadurch zu Fehlstellungen kommen. Da am Unterarm Nerven und Gefäße nahe am Knochen verlaufen, können diese bei einem Grünholzbruch verletzt werden. Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation bei allen Unterarmbrüchen ist die Entwicklung eines speziellen Schmerzsyndroms, des Komplexen Regionalen Schmerzsyndroms CRPS (auch Sudeck-Erkrankung genannt).
Diagnosesicherung
Schmerzen und Bewegungseinschränkung geben erste Hinweise auf einen Bruch. Auch die Schilderung des Verletzungshergangs ist meist hilfreich. Ob es sich um einen Grünholzbruch oder eine "richtigen" Bruch handelt, erkennt die Ärzt*in bei älteren Kindern und Jugendlichen im Röntgenbild. Bei jüngeren Kindern ist das Röntgenbild häufig nicht aussagekräftig, weil die Knochensubstanz noch nicht genügend ausgebildet ist, um röntgendicht zu sein. Hier greift die Ärzt*in zum Ultraschall, um den Knochenbruch nachzuweisen.
Differenzialdiagnosen. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Arms finden sich auch bei anderen Brüchen wie dem Unterarmbruch, Ellenhakenbruch, Oberarmbruch, bei Ellenbogenverrenkung oder der Chassaignac-Lähmung.
Behandlung
Konservative Behandlung
Ein einfacher, unverschobener Grünholzbruch kann mit einem Gips oder einer Schiene behandelt werden. Nach etwa einer Woche kontrolliert die Ärzt*in, ob die Knochenteile noch korrekt liegen oder ob sich unter der Ruhigstellung eine Fehlstellung entwickelt hat. Liegt eine Achsenabweichung von > 10° vor, empfiehlt er meist eine operative Korrektur. Liegt der Knochen richtig, bleibt der Arm etwa 3 bis 4 Wochen lang im Gips (bei Kindern über 10 Jahren auch bis zu 8 Wochen, weil der Knochen länger zum Heilen braucht). Nach der Gipsabnahme kontrolliert die Ärzt*in die richtige Stellung der Knochen und die knöcherne Ausheilung erneut mithilfe von Röntgenaufnahmen. Eine anschließende Physiotherapie ist nicht erforderlich, das Kind mobilisiert sich sozusagen selbst. Ist bei einer weiteren klinischen Kontrolle 2 bis 4 Wochen nach Gipsabnahme alles in Ordnung, darf das Kind wieder Sport treiben.
Bei stabilen Grünholzbrüchen mit leichter Fehlstellung empfehlen manche Ärzt*innen ebenfalls die konservative Therapie. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fehlstellung vor Anlegen des Gipses korrigiert wird. Das geschieht unter Betäubung des Kindes und leichtem Zug an dessen verletzten Arm. Auch hier kontrolliert die Ärzt*in nach einer Woche, ob die Knochenbruchstücke noch richtig "sitzen". Ist dies nicht der Fall, muss operiert werden.
Operative Behandlung
Grünholzbrüche mit Achsenfehlstellung erfordern das Brechen der Gegenseite des Knochens, damit der Knochen ohne Spannung achsengerecht ausheilen kann. Häufig reißt bei diesem Manöver die Knochenhaut und aus dem vorher stabilen Grünholzbruch wird ein instabiler Bruch, der nun operativ versorgt werden muss. Um in einem solchen Fall gleich operieren zu können, führen die Unfallchirurg*innen das "Brechungsmanöver" gleich im Operationssaal durch. Bleibt die Knochenhaut bei dem Manöver intakt und der Knochen stabil, ist eine konservative Weiterbehandlung im Gips möglich.
Immer operiert werden offene Grünholzbrüche, Brüche mit Begleitverletzung von Nerven oder Gefäßen oder einer Mitbeteiligung von Gelenken sowie Grünholzbrüche beider Unterarm- (oder Unterschenkel)knochen.
Wenn möglich, richten die Ärzt*innen den Bruch geschlossen (unter Röntgenkontrolle) ein. Aufgrund der Strahlenbelastung sollen jedoch nicht mehr als 3 Versuche vorgenommen werden. Klappt dies nicht, werden die Knochen während der anschließenden offenen Operation zurechtgerückt. Zum Fixieren der Knochenbruchstücke bieten sich je nach Verletzungsform zwei Techniken an: Brüche im Schaftbereich stabilisiert die Chirurg*in meist mit einem elastischen Nagel, den sie in die Markhöhle einbringt. Bei Brüchen in Gelenknähe verwendet sie dagegen dünne, den Knochen kreuzende Drähte.
Nach der Operation muss der Arm nicht ruhiggestellt werden. Bei starken Schmerzen ist jedoch für einige Tage das Tragen einer Armschlinge oder einer Schiene erlaubt. Eine Physiotherapie ist ebenso wie bei der konservativen Behandlung aufgrund des natürlichen kindlichen Bewegungsdrangs meist nicht erforderlich. 4 Wochen nach der Operation kontrolliert die Ärzt*in die knöcherne Heilung mittels Röntgenaufnahmen. Ist alles in Ordnung, darf wieder Sport getrieben werden. Frühestens 3 Monate nach der Operation wird das Metall entfernt.
Prognose
Einfache Grünholzbrüche heilen in der Regel folgenlos innerhalb von 6 bis 8 Wochen aus. Bei Achsenfehlstellungen > 15° drohen Bewegungseinschränkungen in den Umwendbewegungen des Unterarms.
Ihre Apotheke empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Im Zweifel in die Arztpraxis. Der einfache Grünholzbruch macht oft wenig Beschwerden. Manchmal leidet das Kind nur unter einem Druckschmerz an der Bruchstelle. Ist Ihr Kind gestürzt und Sie vermuten einen Bruch, vereinbaren Sie besser vorsichtshalber einen Termin in Ihrer Arztpraxis. Auf diese Weise wird auch der einfache Grünholzbruch nicht übersehen.
Kühlen und fixieren. Sofortiges Kühlen mit Eisbeuteln oder Kühlpacks lindert die Schmerzen und verringert die Schwellung. Beim Transport zur Arztpraxis schmerzt der verletzte Arm oft weniger, wenn er angewinkelt und mit einem Tuch oder Kleidungsstück vor der Brust gehalten wird.
Gesunde Ernährung. Der Knochen braucht zum Ausheilen eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Wichtige Nährstoffe sind Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor. Auch Vitamin D ist für den gesunden Knochenaufbau wichtig. Klären Sie mit ab, ob Ihr Kind eine zusätzliche Gabe von Vitamin D benötigt.
Speichenköpfchenbruch
Speichenköpfchenbruch (Radiusköpfchenfraktur): Bruchverletzung am oberen Ende der Speiche (Speichen- oder Radiusköpfchen) neben dem Ellenbogengelenk, meist beim Sturz auf den ausgestreckten Arm. Das kleine Speichenköpfchen prallt dabei gegen das massivere, untere Ende des Oberarmknochens und zerschlägt sich dabei. Brüche, bei denen die Bruchstücke nicht verschoben sind, werden ein bis höchstens zwei Wochen im Gips ruhiggestellt. Bei verschobenen Bruchstücken wird operiert. Meist heilt die Verletzung folgenlos.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schmerzen im Ellenbogen, meist auch im Unterarm und Handrücken
- Zunehmende Schwellung der Streck- und Außenseite des Ellenbogens
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk, v. a. beim Ein- und Auswärtsdrehen des Unterarms
- Sensibilitätsstörungen im Bereich von Daumen bis Mittelfinger sowie eingeschränkte Streckbewegung von Hand und allen fünf Fingern bei Verletzung des Speichennervs.
Wann in die Arztpraxis
Gleich nach einem Sturz oder Unfall, wenn
- oben genannte Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Speichenköpfchenbruch ist der häufigste Bruch im Bereich des Ellenbogengelenks. Am häufigsten bricht das Speichenköpfchen bei einem Sturz auf den gestreckten Arm. Andere Ursachen sind ein kräftiger Schlag oder eine andere direkte Gewalteinwirkung auf den oberen Teil der Speiche.
Klassifikationen
Zur Einteilung der Speichenköpfchenbrüche gibt es verschiedene Klassifikationen. Bedeutsam für das therapeutische Vorgehen ist die Anzahl der Bruchstücke, der Grad der Verschiebung der Bruchstücke und das Vorliegen von Begleitverletzungen wie z. B. eine Ellenbogenverrenkung.
Komplikationen
Häufige Begleitverletzung ist eine Schädigung der Bänder. Vor allem das innere Seitenband ist oft gezerrt oder angerissen. Werden Blutgefäße mit verletzt, drohen erhebliche, schmerzhafte Gelenkergüsse. Schädigungen des Speichennervs (Nervus radialis) machen sich durch die sog. Fallhand bemerkbar, bei der der Patient Hand und Finger nicht mehr strecken kann, weshalb diese schlaff vom angehobenen Unterarm herabhängen. Außerdem kommt es dabei zu Sensibilitätsstörungen an den ersten drei Fingern der Hand. Bei Schädigung des Ellennervs (Nervus ulnaris) zeigen sich Störungen der Handinnenmuskeln und Gefühlsstörungen an der Handaußenseite. Weitere Komplikationen sind ein gleichzeitiger Bruch der Elle (Unterarmbruch) oder des Oberarms, manchmal auch ein Bruch der Hand durch das Abstützen beim Sturz darauf.
Diagnosesicherung
Die Schmerzsymptomatik ist wenig hilfreich für die Diagnose, da der Unterarm und die Hand beim Bruch des Speichenköpfchens manchmal stärker schmerzen als der Ellenbogen. Dies beruht auf dem Verlauf des Speichennervs, der am Speichenköpfchen vorbei über die Streckseite des Unterarms zum Handrücken zieht. Befindet sich der Hauptdruckschmerz über dem Speichenköpfchen und nimmt er beim Drehen des Unterarms deutlich zu, besteht der Verdacht auf einen Speichenköpfchenbruch. Dann sind Röntgenaufnahmen sinnvoll. In Zweifelsfällen klärt eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) die Diagnose.
Um eine Nerven- oder Gefäßverletzung nicht zu übersehen, prüft die Ärzt*in den sogenannten DMS-Status, d.h. die Durchblutung, die Motorik und die Sensibilität des betroffenen Arms.
Differenzialdiagnosen. Ähnliche Beschwerden zeigen sich nach Ellenbogenverrenkung, Prellung oder Zerrung des Ellenbogengelenks sowie bei Chassaignac-Lähmung, Ellenhakenbruch und Unterarmbrüchen.
Behandlung
Konservativ
Gegen die Schmerzen helfen NSARs wie Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ) oder der Wirkstoff Metamizol (z. B. Novalgin®). Hat sich ein sehr starker, schmerzhafter Gelenkerguss gebildet, empfiehlt sich die therapeutische Gelenkpunktion, bei der die Ärzt*in die überschüssige Flüssigkeit mit einer Hohlnadel aus dem Gelenk ablässt. Bei Brüchen, die nicht oder nur wenig verschoben sind, ist eine Oberarm(gips)schiene für 1–2 Wochen ausreichend. Muss der Ellenbogen noch länger stabilisiert werden, bekommt die Patient*in für 1—2 Wochen eine Kunststoffschiene. Schon wenige Tage nach dem Bruch beginnen die Bewegungsübungen, zunächst passiv, dann aktiv. Ab der 6. Woche startet das Muskelaufbautraining und es dürfen wenig belastende Alltagsaktivitäten aufgenommen werden.
Operativ
Stärker verschobene Brüche erfordern eine operative Therapie. Abhängig vom Grad der Zertrümmerung setzt die Ärzt*in das Speichenköpfchen mit kleinen Schrauben oder Platten wieder zusammen und versorgt eventuelle Begleitverletzungen.
Bei ausgedehnten Trümmerbrüchen muss die Ärzt*in das Speichenköpfchen manchmal ersatzlos entfernen. Danach können sich Fehlstellungen im Ellenbogen und eventuell auch im Handgelenk entwickeln. Trotzdem sind die Patient*innen meist beschwerdefrei und können das Gelenk uneingeschränkt bewegen. Eine Alternative zur ersatzlosen Entfernung stellt das Einsetzen einer Speichenköpfchenprothese (Radiusköpfchenprothese) dar.
Nach der Operation wird der Arm für bis zu 10 Tage in einer Gipsschiene fixiert. Anschließend beginnt auch hier die zunächst passive, dann aktive Bewegungstherapie. Das Muskelaufbautraining startet nach etwa 6 Wochen, nach 6 bis 8 Wochen ist der Arm dann wieder im Alltag belastbar. Bei komplizierten Brüchen und aufwändiger Versorgung (z. B. bei Beteilung des Ellenbogengelenks) kann die Heilung auch länger dauern.
Behandlungskomplikationen und Folgeschäden
Arthrose. Nicht immer wachsen bei der konservativen Behandlung die Bruchteile genau so zusammen, wie sie ursprünglich angeordnet waren. Daraus entwickelt sich später manchmal eine Arthrose, die die Beweglichkeit schmerzhaft einschränkt. Auch bei operativer Versorgung eines Speichenköpfchenbruchs besteht das Risiko für eine Arthrose.
Einsteifung. Bei der Ruhigstellung durch die Gipsschiene droht die Einsteifung des Ellenbogengelenks. Vor allem das komplette Strecken des Ellenbogens ist dann oft nicht mehr möglich. Auch nach der operativen Versorgung sind manchmal nicht mehr alle Bewegungen möglich. Das gilt vor allem für Drehbewegungen des Unterarms.
Pseudarthrose. Auch eine mangelhafte Ruhigstellung birgt Risiken. Oft bildet sich dann eine Pseudoarthrose aus, also ein Falschgelenk. Das Ellenbogengelenk ist dadurch instabil und weniger belastbar.
Nervenschädigung. Werden beim operativen Eingriff der Speichen- oder Ellennerv beschädigt, kann es zu Missempfindungen oder Lähmung von Hand bzw. Fingern kommen.
Prognose
Einfache Brüche heilen meist folgenlos aus. Je komplizierter der Bruch und je ausgeprägter die Begleitverletzungen sind, umso häufiger bleiben Bewegungseinschränkungen zurück.
Ihre Apotheke empfiehlt
Eine sofortige Kühlung mit Eisbeuteln oder Kühlpacks lindert die Schmerzen und verringert die Schwellung. Beim Transport zur Ärzt*in schmerzt der verletzte Arm oft weniger, wenn er angewinkelt und mit einem Tuch oder Kleidungsstück vor der Brust gehalten wird.
Hinweis: Bei Verletzungen von Arm oder Hand drohen immer Schwellungen, weshalb Ringe oder anderer Schmuck frühzeitig abgelegt werden sollten.
Was Sie selbst tun können
Sportpause. Wie lange nach einem Speichenköpfchenbruch ein Sportverbot herrscht, entscheidet die behandelnde Ärzt*in individuell nach klinischer und röntgenologischer Kontrolle. In der Regel gilt, dass Sportarten mit geringer Gelenkbelastung wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern nach 3 Monaten wieder möglich sind. Sportarten mit hoher Gelenkbelastung wie Sprüngen oder abrupten Drehbewegungen (z. B. bei Fußball, Handball, Skifahren) sind erst nach 6 Monaten wieder erlaubt.
Prävention
Protektoren. Sportarten wie z. B. Skateboard-Fahren, Mountainbiken, Motocross aber auch Ski- und Snowboardfahren haben ein hohes Verletzungsrisiko für die Ellenbogen. Hier ist es ratsam, Ellenbogenprotektoren zu tragen.
Supinatorlogen-Syndrom
Häufigkeit: 1
Supinatorlogen-Syndrom (Supinatortunnel-Syndrom, untere Radialislähmung, distale Radialislähmung): Engpasssyndrom im Bereich des Ellenbogens, bei dem der Betroffene die Finger nicht mehr richtig strecken kann. Ursache ist die Einengung und Schädigung des Speichennervs (Nervus radialis) auf seinem Weg durch den Supinatormuskel, z. B. durch Fehlbelastungen wie exzessives Klavierspielen, störende Fettgeschwulste oder schlecht verheilte Knochenbrüche im Ellenbogenbereich. Je nach Ausmaß der Beschwerden und nach zugrunde liegendem Auslöser wird konservativ oder operativ behandelt. Bei schwerer Schädigung des Nervs dauert es mitunter Monate, bis sich nach einer Operation die Lähmungserscheinungen wieder zurückbilden.
Symptome und Leitbeschwerden
- Oft dumpfer Druckschmerz am Arm in Höhe des Supinatortunnels
- Schmerzen bei Drehbewegungen des Unterarms
- Erst Schwäche, später Lähmung der Fingerstrecker.
Wann zum Arzt
Demnächst, wenn
- oben genannte Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Speichennerv (N. radialis) ist ein wichtiger Nerv für die Motorik (Bewegung) und die Sensibilität (wie z. B. Druck- oder Schmerzempfindung) von Arm und Hand. Motorisch versorgt er die Streckmuskulatur am Ellenbogen, am Handgelenk und an den Fingern. In seinem Verlauf vom Oberarm bis zur Hand gibt er zahlreiche Äste (Rami musculares) ab. Ein Ast, der Ramus profundus, zieht dabei durch den Supinatormuskel. Hier hat der Nerv nur sehr wenig Platz. Die Engstelle heißt Supinatorloge.
Bei Überanspruchung oder Verletzungen kann sich die Supinatorloge noch weiter verengen. Durch den Platzmangel klemmt sich der Nerv ein oder wird durch den entstandenen Druck geschädigt. Je nach Ausmaß kommt es zunächst zu einer Schwäche, später auch zu einer Lähmung der Fingerstrecker. Manche Ärzt*innen sprechen dann auch von Fallfingern, weil die Finger schlaff von der Mittelhand herabhängen.
Hinweis: Beim Supinatorlogen-Syndrom kommt es nicht zu einer Fallhand. Bei einer Fallhand lassen sich weder Finger noch Handgelenk strecken, die komplette Hand hängt also schlaff vom Unterarm herab. Das Handgelenk wird von einem Anteil des Speichennervs versorgt, der schon vor der Supinatorloge abzweigt. Er wird also durch die dortige Einengung nicht geschädigt und das Strecken des Handgelenks ist weiterhin möglich. Auch die Sensibilität der Hand ist nicht gestört.
Ursachen
Der Speichennerv kann in der Supinatorloge durch eine Vielzahl von Ursachen gequetscht, bedrängt oder geschädigt werden. Beispiele sind
- trainingsbedingte Vermehrung der Muskelmasse, z. B. durch exzessives Tennisspielen oder Klavierüben
- permanenter Druck von außen durch das Tragen von Kindern oder schweren Gegenständen
- entzündliche Prozesse mit bindegewebigen Vernarbungen
- Tumoren des peripheren Nervensystems (Neurinome) oder Fettgewebsgeschwulste (Lipome) im Bereich der Supinatorloge
- Ellenbogenschleimbeutelentzündungen, Arthrose und degenerative Veränderungen im Ellenbogengelenk
- verschobene Knochenbruchstücke bei einem Unterarmbruch
- Bluterguss bei Unterarmbruch oder starken Prellungen
- ungünstig liegendes Osteosynthesematerial (Drähte, Platten, Schrauben) nach Versorgung von Brüchen im Ellenbogenbereich.
Klinik und Verlauf
Die Schädigung des Nervus radialis in der Supinatorloge schwächt die Fingerstrecker zunächst. Nach längerem Dauerdruck auf den Nerv kommt es zu einer Lähmung der Fingerstrecker. Oft zeigt sich ein deutlicher Druckschmerz an der Oberseite des Unterarms kurz unter dem Ellenbogen. Bestehen nur Schmerzen, spricht man von einem "algetischen Supinatorsyndrom".
Diagnosesicherung
Die charakteristischen Beschwerden lassen die Ärzt*in meist früh an eine Schädigung des Speichennervs denken. Durch gründliche Prüfung von Sensibilität, Kraft und Motorik von Arm und Hand versucht die Ärzt*in zu ermitteln, wo genau der Nerv gereizt oder geschädigt wird.
Die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit in der Elektroneurografie (ENG) und die Messung der Muskelaktivität im Elektromyogramm (EMG) untermauern die Diagnose. Um der Ursache auf die Spur zu kommen, veranlasst die Ärzt*in oft weitere Untersuchungen. Röntgenaufnahmen zeigen beispielsweise, ob knöcherne Veränderungen oder alte, schlecht verheilte Brüche den Nerven einengen. Tumoren und Weichteilgeschwülste erkennt man dagegen mit dem Ultraschall oder der Magnetresonanztomografie.
Differenzialdiagnosen. Lähmungen der Finger entwickeln sich auch, wenn der Speichennerv oberhalb der Supinatorloge geschädigt wurde. Auch können andere Nerven für die Beschwerden verantwortlich sein. Aufgrund der Schmerzen im Ellenbogenbereich wird das Supinatorlogensyndrom oft mit einem Tennisarm verwechselt.
Behandlung
Bei akuten Schmerzen helfen schmerz- und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Diclofenac (z. B. Voltaren® oder Diclac®) oder Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ). Sie haben den Vorteil, dass sie nicht nur den Schmerz, sondern auch mögliche Entzündungen bekämpfen und die Ausheilung eines gereizten Nervs fördern. Manche Ärzt*innen verordnen auch Medikamente, die die Muskeln entspannen. Ob Kälte oder Wärme dem schmerzenden Arm besser helfen, muss die Patient*in selbst ausprobieren. Daneben gilt es natürlich, Fehlhaltungen oder falsche Belastungen abzustellen und den Arm zunächst zu schonen. Zur Ruhigstellung des Armes in der Nacht wird gerne eine Kunststoffschiene verordnet. Physiotherapie hilft, die umliegende Muskulatur zu stärken und den Supinatormuskel zu entlasten.
Operation
Halten die Beschwerden trotz der genannten konservativen Maßnahmen weiter an, raten viele Ärzt*innen zu einem operativen Vorgehen. Das gilt vor allem, wenn Lähmungen auftreten. Eine Operation ist außerdem erforderlich, wenn z. B. ein Neurinom, ein Fettgewebsgeschwulst (Lipom) oder störendes Osteosynthesematerial den Nerv reizen oder quetschen.
Bei der Operation wird der Speichennerv in der Tiefe der Supinatorloge aufgesucht und freigelegt. Je nach Befund entfernen die Operateur*innen störendes Gewebe und durchtrennen enge Faserzüge und Bindegewebe, um die Eintrittsstelle des Nervs in den Muskel zu weiten. Die Operation führt in den meisten Fällen dazu, dass sich die Lähmungserscheinungen zurückbilden.
Prognose
Ist es erst einmal zu Lähmungserscheinungen gekommen, dauert es nach der Operation mitunter Monate, bis sich der Nerv wieder erholt und die Funktion der Finger wiederhergestellt oder zumindest verbessert ist.
Ihre Apotheke empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Konsequente Schonung. Hat Ihnen die Ärzt*in Schonung und Ruhigstellung des Arms empfohlen, sollten Sie sich konsequent daran halten. Nur so hat der Nerv ausreichend Gelegenheit, sich zu regenerieren.
Fehlbelastungen vermeiden. Versuchen Sie, mechanische Fehlbelastungen zu erkennen und abzustellen.
Fingerschwäche nicht ignorieren. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Finger schwächer werden oder sich nicht mehr richtig strecken, zögern Sie nicht, dies bei Ihrer Ärzt*in abklären zu lassen. Je früher ein Nervenengpasssyndrom entdeckt wird, desto besser lässt es sich behandeln.
Komplementärmedizin
Manche Betroffene profitieren von der Lasertherapie oder einer Elektrostimulation (TENS) des Nervs. Diese Verfahren werden vor allem bei den Formen eingesetzt, bei denen sich der gereizte Nerv "nur" mit Schmerzen und (noch) nicht mit Lähmungen bemerkbar macht.
Tennisarm und Golferellenbogen
Tennisarm (Tennisellenbogen, Epicondylitis humeri radialis, Mausarm): Überlastungsbedingte Reizung des Sehnenansatzes der langen Hand- und Fingerstreckmuskeln an der Außenseite des Ellenbogens. Während früher vor allem Tennisspieler*innen betroffen waren, ist heute oft die Arbeit am PC ursächlich.
Golferellenbogen (Werferellenbogen, Epicondylitis humeri ulnaris): Überlastungsbedingte Reizung des Sehnenansatzes der langen Hand- und Fingerbeugemuskeln an der Innenseite des Ellenbogens.
Die Therapie besteht in erster Linie aus dem Schonen und Ruhigstellen der betroffenen Region. Gegen die Schmerzen helfen entzündungshemmende Medikamente. In hartnäckigen Fällen verspricht eine Operation Erfolg. Die Erkrankungen heilen in der Regel vollständig.
Symptome und Leitbeschwerden
Tennisarm:
- Schmerzen an der äußeren Seite des Ellenbogens beim Zugreifen
- Später auch Schmerzen beim Strecken der Hand
- Druckschmerz an der Ellenbogenaußenseite
- Morgendliche Steifheit des Ellenbogens
- Zunehmende Schmerzen bei passiver Beugung von Handgelenk und Fingern.
Golferellenbogen:
- Schmerzen am inneren Ellenbogen bei Beugung des Handgelenks oder Heben eines schweren Gegenstands
- Schmerzen beim Ballen der Faust und beim Festhalten eines Gegenstands mit durchgestrecktem Arm
- Zunehmende Schmerzen bei passiver Überstreckung von Handgelenk und Fingern.
Wann zur Arztpraxis
Bei Gelegenheit, wenn
- sich die Beschwerden durch Schonung des betroffenen Arms nicht innerhalb einiger Wochen bessern.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
Bei Tennisarm und Golferellenbogen handelt es sich um Sehnenansatzentzündungen (Insertionstendopathien, Myotendinosen) mit schmerzhaften Reizzuständen, die infolge von Fehl- oder Überbeanspruchung auftreten. Dabei entstehen kleinste Einrisse in den Sehnenansätzen, die sich bei fortbestehender Reizung zunehmend entzünden. Dies geschieht v. a. bei längerer, ungewohnter Beanspruchung untrainierter Muskulatur, bei anhaltender, einseitiger Belastung im Beruf (z. B. Schreiben auf einer Tastatur oder Klavierspielen) und beim Sport. Hier sind häufig eine falsche Technik oder ein ungeeignetes Sportgerät (z. B. ein schlechter Tennisschläger) für die Beschwerden verantwortlich. Der Tennisarm ist dabei zehn- bis zwanzigmal häufiger als der Golferellenbogen.
Strecker oder Beuger. Die Bezeichnung als Tennisarm bzw. Golferellenbogen kommt von der jeweiligen typischen Belastung: Beim Tennis, v. a. beim Rückhandschlag, ist die Streckmuskulatur von Hand und Fingern sehr stark beansprucht, während beim Golf und beim Werfen besonders die Hand- und Fingerbeuger zum Einsatz kommen. Die Sehnen dieser Muskeln setzen jeweils an Knochenvorsprüngen an, die sich an der Außen- beziehungsweise Innenseite des Ellenbogens befinden.
Diagnosesicherung
Die Ärzt*in stellt die Diagnose anhand der typischen Beschwerden. Bei der körperlichen Untersuchung tastet sie vorsichtig den Arm ab. Je nachdem, welche Sehne gereizt ist, finden sich die schmerzenden Druckpunkte am inneren oder äußeren Ellenbogen.
Zur Absicherung der Verdachtsdiagnose "Tennisellenbogen" gibt es verschiedene Provokationstest:
- Stuhl-Hebe-Test. Schmerzen am äußeren Ellenbogen beim Anheben eines Stuhls mit gestreckten Armen und nach innen gedrehten Unterarmen.
- Thomson-Test. Schmerzen am äußeren Ellenbogen beim Nach-Hinten-Biegen der geschlossenen Faust gegen Widerstand (z. B. die darauf liegende Hand der Ärzt*in).
- Trinkgeld-Test. Schmerzen am äußeren Ellenbogen beim Nach-Außen-Drehen der Handinnenfläche (wie z. B. beim Entgegennehmen von Trinkgeld) gegen Widerstand.
Nur in Zweifelsfällen sind zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgen oder MRT nötig, etwa um ein Nervenengpasssyndrom des Speichennervs oder einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule als Ursache der Schmerzen auszuschließen.
Differenzialdiagnosen: Ähnliche Beschwerden verursachen das Supinatorlogensyndrom oder das Sulcus-ulnaris-Syndrom.
Behandlung
Bei 95 % der Tennis- oder Golferellenbogen führen konservative Maßnahmen zum Verschwinden der Beschwerden. Dabei sind allerdings Geduld und Konsequenz gefragt. Es gibt verschiedene Methoden, die Erkrankung anzugehen, häufig werden Behandlungsverfahren auch miteinander kombiniert.
Schonung und Sportpause. Die wichtigste Therapie besteht darin, den betroffenen Arm konsequent zu schonen und schmerzhafte Bewegungen strikt zu meiden. Das bedeutet bei Sportler*innen: Sportpause.
Ruhigstellung. In schweren Fällen veranlasst die Ärzt*in eine zusätzliche Ruhigstellung, indem sie eine Unterarmschiene mit Einschluss von Handgelenk und Fingern anlegt. Als Alternative bietet sich eine vorgefertigte Epicondylitisbandage an; dabei handelt es sich um eine Manschette, die den ellenbogennahen Unterarm umfasst.
Tapen. Auch Kinesiotapes können die Beschwerden beim Tennisellenbogen lindern. Das richtige Anlegen des Tapes sollte man sich von Ärzt*in oder Physiotherapeut*in zeigen lassen.
Kühlen. Bei akuten Schmerzen hilft oft Kühlen, z. B. mit Coolpacks. Diese dürfen jedoch wegen der Gefahr von Erfrierungen nie direkt auf die Haut gelegt werden, sondern sind immer in ein Tuch einzuwickeln.
Schmerzmittel. Zusätzlich verordnet die Ärzt*in meist entzündungshemmende Medikamente, üblicherweise in Form von Salben mit NSAR wie Diclofenac als Wirkstoff (z. B. Voltaren®).
Kortisonspritze. Eine sehr gute, aber nur kurzfristige schmerzlindernde Wirkung zeigt das Spritzen von Kortisonpräparaten, direkt in den Bereich des betroffenen Sehnenansatzes. Bei Bedarf lassen sich auch lokale Betäubungsmittel (z. B. Lidocain) beimischen. Das Kortison lindert die Beschwerden rasch, die tatsächliche Heilung der entzündeten Sehnen jedoch verzögert sich. Außerdem kehren die Schmerzen oft schnell wieder zurück.
Physikalische Verfahren. Als weitere Behandlungsmöglichkeiten empfehlen sich physikalische Verfahren wie Iontophorese, Ultraschall, Quermassage der Handgelenksmuskulatur (Querfriktion) oder Dehnung der betroffenen Muskeln. Gute Therapieerfolge bringt oft auch die extrakorporale Stoßwellentherapie.
Strahlentherapie. Viele Patient*innen, denen die oben genannten Maßnahmen keine Linderung bringen, profitieren von einer Röntgentiefentherapie. Dabei wird der Ellenbogen mehrmals pro Woche (als Serie z. B. insgesamt 6 Mal) mit sehr niedrig dosierter Röntgenstrahlung bestrahlt, um die entzündliche Reaktion im betroffenen Gebiet einzudämmen und die Schmerzrezeptoren direkt zu hemmen.
Operativ
Falls die Beschwerden trotz aller Maßnahmen nicht abklingen oder nach kurzer Zeit wiederkehren, ist eine Operation in Betracht zu ziehen, jedoch frühestens nach einem Jahr konsequenter konservativer Therapie.
Häufige Verfahren sind die Operationen nach Wilhelm bzw. Hohmann, die auch oft kombiniert werden.
- Bei der Operation nach Hohmann kerbt die Ärzt*in die betroffenen Sehnen nahe am Ansatz ein, wodurch die Muskelspannung reduziert wird.
- Bei der Operation nach Wilhelm unterbricht oder verödet die Chirurg*in die schmerzleitenden Nervenfasern rund um den Sehnenansatz.
Diese Verfahren werden meist über einen etwa 4 bis 5 cm großen Hautschnitt und in Vollnarkose oder Regionalanästhesie durchgeführt. Einige Ärzt*innen bieten die Operation von Tennis- oder Golferellenbogen inzwischen auch in der minimal-invasiven Variante an.
Prognose
Die Erkrankung heilt fast immer folgenlos. Bis zum vollständigen Abklingen der Beschwerden vergehen aber manchmal mehrere Monate bis zu einem Jahr.
Ist eine Operation erforderlich, liegen die Heilungschancen je nach Methode bei 80–90 %.
Ihre Apotheke empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Testen Sie aus, ob Ihrem schmerzenden Ellenbogen eher Kälte oder Wärme guttut. Oft zeigt bei akuten Schmerzen Kälte eine bessere Wirkung, bei chronischen Beschwerden dagegen Wärme.
Komplementärmedizin
Pflanzenheilkunde. Bei starken Schmerzzuständen von Sehnen-, Bändern- und Muskelansätzen soll die Einnahme von Johanniskraut (z. B. Helarium® 425) helfen, das normalerweise bei vorübergehenden depressiven Verstimmungen verordnet wird. Weitere häufig eingesetzte Phytopharmaka sind Präparate mit Arnika (z. B. Arnika-Gel oder Hyzum N® Tinktur) oder Kombinationspräparate aus ätherischen Ölen wie Bergamotte-, Lavendel-, Orangen- und Zitronenöl zum Einreiben (z. B. enthalten in Pin-Alcol® Lösung); ihre Wirkung ist jedoch schwächer als die der synthetischen Schmerzmittel.
Akupunktur. Der Tennisellenbogen gehört zu den Indikationen, für die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Behandlung mit Akupunktur empfiehlt. Akupunktur lindert vor allem kurzfristig die Schmerzen.
Prävention
Bandage anlegen. Wer zu Tennis- oder Golferellenbogen neigt, tut gut daran, sich eine Epicondylitisbandage zuzulegen. Prophylaktisch in Arbeit und Sport bei riskanten Bewegungsabläufen getragen, schützt sie in begrenztem Umfang oft vor einem erneuten Auftreten der Erkrankung.
Maus auswechseln. Der Wechsel der Computer-Maus in die andere Hand entlastet den Mausarm. Wer das nicht schafft, kann probieren, ob ein anderes Modell hilfreich ist, z. B. eine Vertikalmaus. Außerdem gibt es Unterarmstützen, die sich an den Schreibtisch anbringen lassen und zu einer besseren Arbeitshaltung führen.
Aufwärmen und Technik verbessern. Bei Risikosportarten wie Tennis, Squash, Golf oder Wurfsport sind neben einer korrekten Technik insbesondere ein langsamer Trainingsaufbau und eine ausreichende Aufwärmphase vorbeugend wirksam.
Schläger austauschen. Tennisspieler profitieren manchmal davon, ihren gewohnten Schläger gegen einen flexibleren und weniger kopflastigen auszutauschen.
Ulnarisrinnen-Syndrom
Häufigkeit: 1
Ulnarisrinnen-Syndrom (Sulcus-ulnaris-Syndrom, Kubitaltunnel-Syndrom): Druck- oder Zugschädigung des Ellennervs in der dicht unter der Haut liegenden Knochenrinne im Bereich des Ellenbogens. Diese Region ist umgangssprachlich als "Musikantenknochen" bekannt. Schon beim Berühren des "Musikantenknochens" kann es zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen kommen. Bei anhaltendem Druck, z. B. dauerndem Auflegen des Ellenbogens am Fensterrahmen des Autofensters oder von innen durch Knochenwucherungen, drohen Taubheitsgefühle und Lähmungen bis hin zur sogenannten "Krallenhand".
Behandelt wird das Ulnarisrinnen-Syndrom je nach Ursache. Manchmal reicht es schon, Gewohnheiten aufzugeben und den Ellenbogen akut mit einer gepolsterten Schiene zu entlasten. Bessern sich die Beschwerden nicht, muss die Ärzt*in mit einer Operation den Druck vom Nerven nehmen.
Symptome und Leitbeschwerden
- Taubheitsgefühl am kleinen Finger, Ringfinger und Kleinfingerballen
- Auftreten plötzlich "über Nacht"
- Muskelschwund an der betroffenen Hand
- Kraftlosigkeit der Finger (Schwierigkeiten beim Drehen von Schlüsseln oder Schreiben)
- Lähmungserscheinungen an den Fingern
- Krallenhand mit gebeugten Fingerendgelenken und gestreckten Fingergrundgelenken (Vollbild).
Wann in die Arztpraxis
Demnächst, wenn
- oben genannte Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Ellennerv hat sensible und motorische, d. h. für die Bewegung der Handmuskulatur verantwortliche Anteile.
- Er leitet die sensiblen Signale (d. h. Berührung, Druck, Temperatur oder Schmerz) aus dem Bereich von Kleinfinger, Ringfinger und innerem Handballen zum Gehirn.
- Vom Gehirn schickt er Impulse zur Handmuskulatur und steuert dadurch das Anziehen und Beugen des Daumens, die Beugung der Finger im Grundgelenk, die Streckung der Finger in den Endgelenken, die Streckung und Beugung des Kleinfingers und das Beugen des Handgelenks.
Der Ellennerv entspringt im Rückenmark und verläuft über den Ellenbogen in Richtung Hand. Am Ellenbogen ist er sehr exponiert: Hier tritt er in eine gut tastbare Rinne ein, den sogenannten Kubitaltunnel oder Sulcus ulnaris (Ulna = Elle). Dort liegt er einerseits direkt unter der Haut, andererseits ungepolstert auf dem Knochen. Schon leichtes Anstoßen oder Berühren an dieser Stelle kann unangenehme Empfindungen auslösen. Durch anhaltenden Druck oder Zug wird der Nerv gereizt und geschädigt, es entwickelt sich das Ulnarisrinnen-Syndrom.
Klinik und Verlauf
Die ersten Beschwerden sind Kribbeln und Taubheitsgefühl im kleinen Finger, im Ringfinger und an der Handaußenkante. Manchmal ziehen diese Missempfindungen bis zum Unterarm. Weil die Muskulatur immer weniger Impulse bekommt, kommt es zunächst zu Muskelschwund der Handmuskulatur. Der kleine Finger und der Ringfinger werden schwächer. Wird der Nerv weiter geschädigt, entwickeln sich Lähmungen der vom Ellennerv versorgten Muskeln: Der Daumen kann nicht mehr angezogen, die Fingergrundgelenke nicht mehr gebeugt und die Fingerendgelenke nicht mehr gestreckt werden. Die Finger sind dann beständig gekrümmt, weswegen man von einer Krallenhand spricht.
Ursachen
Häufig wird der Nerv durch chronische Fehlbelastungen von außen gereizt. Dazu gehören z. B. das Aufstützen auf den Ellenbogen oder das Abstützen des Ellenbogens am Rahmen des Autofensters (z. B. bei Taxifahrern). Aber auch innere Störfaktoren können Druck auf den Nerv ausüben. Hier kommen vor allem verschleißbedingte Knochenanbauten, schlecht verheilte Ellenbogenbrüche oder angeborene Fehlstellungen am Ellenbogengelenk infrage.
Guyon-Logen-Syndrom
Hat der Ellennerv den Kubitaltunnel verlassen, zieht er zwischen den zwei Muskelbäuchen des ellenseitigen Handbeugers (Musculus flexor carpi ulnaris) bis zur Hand. Dort muss er allerdings erneut eine Engstelle passieren: den Canalis ulnaris, auch Guyon-Loge genannt. Dieser Kanal ist begrenzt von Karpaltunnel, Handwurzelknochen und einem starken Band zwischen Kahnbein und Großem Vieleckbein. Ist dieser Kanal zu eng für den Nerv, etwa weil sich dort ein Überbein entwickelt hat, resultieren ebenfalls Empfindungsstörungen und Lähmungen – allerdings in einem geringeren Rahmen als beim Ulnarisrinnen-Syndrom. Beim Guyon-Logen-Syndrom ist z. B. der kleine Finger weder von einer Lähmung noch von Sensibilitätsstörungen betroffen, weil die dafür zuständigen Nervenäste des Ellennervs schon vor dem Canalis ulnaris abzweigen.
Diagnosesicherung
Bei voller Ausprägung der Lähmung ist die typische "Krallenhand" nicht zu übersehen. Ansonsten erkennt die Ärzt*in die Schädigung des Ellennerven, wenn sie Gefühl, Bewegung und Kraft der Hand prüft. Bei Verdacht auf ein Ulnarisrinnen-Syndrom fragt sie die Patient*in nach möglichen Fehlbelastungen oder vorangegangenen Knochenbrüchen.
Objektiv nachweisen lässt sich die Schädigung des Ellennerven mit einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurografie). Mit Röntgenbildern kommt die Ärzt*in möglichen knöchernen Ursachen auf die Spur, darin zeigen sich beispielsweise Knochenveränderungen oder alte, schlecht verheilte Brüche. Auch eine MRT-Untersuchung oder ein Ultraschall können dabei hilfreich sein.
Differenzialdiagnosen. Ausfallerscheinungen des Ellennervs können auch vom Guyon-Logen-Syndrom herrühren oder durch Verletzungen im Ellenbogenbereich entstehen.
Behandlung
Konservative Therapie
Vor allem im Frühstadium lässt sich das Ulnarisrinnen-Syndrom konservativ behandeln. Sind Fehlhaltungen die Ursache der Nervenreizung, müssen diese korrigiert und abgestellt werden. Daneben hilft die Entlastung des Ellenbogens durch Hochlagern und Kühlen. Häufig empfiehlt die Ärzt*in auch kurzzeitig eine gepolsterte Schiene, um den Druck vom Ellennerven zu nehmen und die Ausheilung zu fördern. Diese Schiene wird vorzugsweise in der Nacht getragen.
Operation
Bringen die konservativen Verfahren keinen Erfolg oder nehmen die Beschwerden sogar zu, wird der Ellennerv operativ entlastet. Meist erfolgt der Eingriff in einer offenen Operation in örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose. Einige Zentren operieren inzwischen auch minimal-invasiv endoskopisch. Bei der Operation wird der Nerv freigelegt und störendes, einengendes Gewebe entfernt.
Eine weitere, aufwendigere Operation ist die Verlagerung des Nervens in eine geschütztere Lage in die Ellenbeuge. Diese Methode ist eher komplizierten Fällen vorbehalten, wenn die Nervenschädigung beispielsweise durch einen Bruch entstanden ist.
Prognose
Die Operation ist in etwa 90 % der Fälle erfolgreich. Je nach Ausmaß des Nervenschadens dauert es allerdings mehrere Monate, bis sich nach der Operation Gefühl und Kraft in der Hand wieder einstellen. Vor allem wenn der Muskelschwund bereits fortgeschritten ist, erholen sich die Muskeln oft nicht mehr vollständig.
Ihre Apotheke empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Konsequente Schonung. Hat Ihnen die Ärzt*in Schonung und Ruhigstellung des Arms empfohlen, halten Sie sich konsequent daran. Nur so hat der Nerv ausreichend Gelegenheit, sich zu regenerieren.
Fehlbelastungen vermeiden. Versuchen Sie, mechanische Fehlbelastungen wie langes Aufstützen des Ellenbogens auf dem Tisch oder im Autofenster zu erkennen und abzustellen.
Kribbeln nicht ignorieren. Sollten Sie über längere Zeit ein Kribbeln oder andere Missempfindungen im kleinen Finger oder im Ringfinger spüren, zögern Sie nicht, dies ärztlich abklären zu lassen. Je früher ein Nervenengpasssyndrom entdeckt wird, desto besser lässt es sich behandeln.
Unterarmbruch
Unterarmbruch: Isolierter Bruch von einem der beiden Unterarmknochen – als Ellenbruch (Ulnafraktur) oder Speichenbruch (Radiusfraktur) – oder beider Unterarmknochen zugleich als kompletter Unterarmbruch. Am häufigsten ist die Speiche betroffen, etwas seltener beide Unterarmknochen, in Ausnahmefällen nur die Elle. Die Ursache ist meist ein Sturz auf den ausgestreckten Arm. Brüche im Schaftbereich des Unterarms werden bei Erwachsenen fast immer operiert, Brüche am Handgelenk dagegen nur bei stärkerer Verschiebung der Bruchstücke. Wenn keine nennenswerte Fehlstellung verbleibt, heilen Unterarmbrüche in der Regel ohne bleibende Beschwerden oder Funktionseinbußen.
Symptome und Leitbeschwerden
- Starke, bewegungsabhängige Schmerzen in Unterarm und/oder Handgelenk mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung
- Zunehmende Schwellung an Unterarm oder Handgelenk
- Häufig sichtbare Fehlstellung (Abknickung des Unterarms in Gabelstellung oder Bajonettstellung des Handgelenks).
Wann zum Arzt
Noch am selben Tag, wenn
- nach einem Sturz die oben genannten Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Der Unterarm besteht aus zwei langen Knochen, der Speiche (Radius) und der Elle (Ulna). Unterschieden wird bei Brüchen des Unterarms nicht nur, welcher der beiden Knochen betroffen ist. Entscheidend ist auch, in welcher Höhe der Bruch liegt.
Am häufigsten bricht die Speiche nahe am Handgelenk, wobei man auch oft von einem „gebrochenen Handgelenk“ spricht. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht korrekt – gebrochen ist nicht das Gelenk, sondern das untere Ende der Speiche. Die „distale Radiusfraktur“ (wie der Bruch medizinisch korrekt heißt), ist nicht nur der häufigste Unterarmbruch, sondern beim Menschen der häufigste Knochenbruch überhaupt. Die weiteren, selteneren Unterarmbrüche liegen entweder ellenbogennah (proximale Brüche) oder in der Mitte des Knochens (medial).
Weitere Einteilungen
Brüche des Schafts von Elle oder Speiche lassen sich zudem nach der Bruchart einteilen. Einfache Brüche können schräg, spiralförmig oder quer verlaufen. Bei Keilfrakturen kann der Keil intakt oder in sich gebrochen sein. Mehrfragmentfrakturen haben entweder ein intaktes Zwischensegment (dann ist der Knochen in 3 Stücke gebrochen) oder ein frakturiertes Zwischensegment, d. h. mehrere Bruchstücke.
Ursachen
Typische Ursachen von Unterarmbrüchen sind – neben dem Sturz auf den ausgestreckten Arm – gewaltsame Verbiegungen, Stauchungen oder Verdrehungen des Unterarms bei Verkehrsunfällen. Seltener führt ein direkter Anprall zu der Verletzung, etwa bei der Abwehr eines Schlags (Parierfraktur).
Komplikationen
Am Unterarm verlaufen auf engem Raum Nerven und Gefäße, die bei Brüchen leicht verletzt werden können. Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation bei allen Unterarm- und Handgelenkbrüchen ist außerdem das Komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS, früher Sudeck-Erkrankung genannt). Dies ist eine neurologische Erkrankung, die im Anschluss an ein Trauma auftritt und mit Schmerzen, Muskelschwäche und Bewegungseinschränkungen einhergeht.
Sonderformen
Monteggia-Fraktur. Hier ist die Elle nahe am Ellenbogen gebrochen (proximale Ulnafraktur), gleichzeitig ist das Speichenköpfchen aus seiner Gelenkpfanne geglitten und die entsprechende Bandverbindung gerissen. Vor Versorgung des Ellenbruchs muss das Speichenköpfchen wieder eingerenkt werden.
Galeazzi-Fraktur. Dieser Bruch ist eine Kombination aus Speichenbruch, Ausrenkung der Elle aus dem handgelenksnahen Gelenk zwischen Elle und Speiche und dem Riss der Knochenhaut zwischen Speiche und Elle. Um die Stabilität des Unterarms wiederherzustellen, ist eine operative Versorgung und die Fixierung der Bruchteile mit Platten oder Schrauben erforderlich.
Grünholzbruch. Bei diesem Bruch handelt es sich um einen unvollständigen Bruch, bei dem die Knochenhaut nicht oder nur an einer sehr kleinen Stelle einreißt. Er kommt besonders oft am Unterarm vor, mehr dazu unter Grünholzbruch.
Diagnosesicherung
Körperliche Untersuchung. Den ersten Hinweis auf einen Unterarmbruch liefert der Ärzt*in die typische Schonhaltung, bei der die gesunde Hand den verletzten und schmerzenden Arm abstützt. Ein Druckschmerz an typischer Stelle des Unterarms bestätigt den Verdacht. Als sichere Knochenbruchzeichen gelten eine sichtbare Fehlstellung des Unterarms oder Handgelenks, knirschende Geräusche bei Bewegung des Arms sowie eine abnorme Beweglichkeit.
Hinweise auf ein drohendes CRPS sind die verhärtete Muskulatur am Unterarm und Schmerzen beim passiven Strecken der Finger. Um eine Verletzung von Nerven und Gefäßen nicht zu übersehen, prüft die Ärzt*in den DMS-Status, d. h. Durchblutung, Motorik und Sensibilität des betroffenen Arms.
- Eine Schädigung des Speichennervs (Nervus radialis) macht sich durch die sog. Fallhand bemerkbar. Dabei kann die Patient*in Hand und Finger nicht strecken, weshalb diese schlaff vom angehobenen Unterarm herabhängen.
- Ist der Ellennerv (Nervus ulnaris) geschädigt, kommt es zu Störungen der Handinnenmuskeln und zu Gefühlsstörungen an der Handaußenseite. Es resultiert die Krallenhand, bei der nicht die Fingergrundgelenke, wohl aber die Endgelenke gebeugt werden können.
- Ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) betroffen, droht die Lähmung von Ringfinger und kleinem Finger. Da diese dann nicht mehr ausgestreckt werden können, spricht man auch von einer "Schwurhand". Außerdem ist die Sensibilität von Daumen und Zeigefingerkuppe gestört.
- Ist die Armarterie (Arteria brachialis) in Mitleidenschaft gezogen, ist der Puls am Handgelenk abgeschwächt oder fehlt ganz.
Technische Untersuchungen. Röntgenaufnahmen sichern die Diagnose und helfen der Ärzt*in bei der Therapieentscheidung. Bei Verdacht auf eine Sudeck-Erkrankung veranlasst die Ärzt*in eine Kompartmentdruckmessung, bei Hinweisen auf Gefäßverletzung eine Angiografie, also die radiologische Untersuchung der Gefäße.
Differenzialdiagnosen. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Arms finden sich auch bei anderen Bruchverletzungen (Ellenhakenbruch, Oberarmbruch) sowie bei Ellenbogenverrenkung und Chassaignac-Lähmung. Hinter Lähmungen und Sensibilitätsstörungen an der Hand können auch ein Supinatorlogen-Syndrom oder ein Ulnarisrinnen-Syndrom stecken.
Behandlung
Konservative Behandlung bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen ist die konservative Behandlung von Unterarmbrüchen eher die Ausnahme. Denn durch die besondere Anatomie des Unterarms ist die Stellung der Knochen in der korrekten Achse wichtig. Schon kleine Abweichungen stören die wichtigen Umwendbewegungen des Unterarms. Zudem müsste der Unterarm für eine Heilung sehr lange ruhiggestellt werden. Dadurch schrumpfen Bandstrukturen und Muskeln, die Beweglichkeit ist gefährdet. Eine konservative Behandlung kommt deshalb nur in folgenden Situationen infrage:
- Kontraindikation gegen die operative Behandlung, z. B. Patient*innen mit stark erhöhtem Operationsrisiko
- Inkomplette Brüche
- Einfache, nicht verschobene Brüche nur eines der beiden Unterarmknochen.
Brüche im Schaftbereich. Hier richtet die Ärzt*in den Bruch zunächst ein und stellt den Arm dann in einer Oberarmgipsschiene, später im geschlossenen Oberarmgips für 4- bis 10 Wochen ruhig. Mit regelmäßigen Röntgenaufnahmen kontrolliert sie die Ausheilung und passt die Dauer der Ruhigstellung gegebenenfalls an.
Brüche in Nähe des Handgelenks. Bei nicht oder kaum verschobenen Brüchen richtet die Ärzt*in zunächst den Bruch in örtlicher Betäubung oder einer kurzen Narkose ein. Anschließend legt sie, je nach Lage des Bruchs, eine Ober- oder Unterarmschiene aus Gips an. Wenn die Weichteile nach einigen Tagen abgeschwollen sind, ersetzt sie die offene Schiene durch einen rundum geschlossenen Gipsverband, der weitere 4–6 Wochen verbleibt. Röntgenkontrollen helfen der Ärzt*in gegebenenfalls, den Heilungsfortschritt zu überwachen. Verrutschen die Bruchstücke trotz Gipsruhigstellung, ist eine Operation nötig.
Operative Behandlung bei Erwachsenen
Offene oder verschobene Brüche, komplette Unterarmbrüche und Brüche mit begleitenden Gefäßverletzungen versorgen die Ärzt*innen bei Erwachsenen in der Regel operativ. Dazu wird die Patient*in stationär aufgenommen. Operiert wird möglichst innerhalb von 6 bis 8 Stunden nach der Verletzung, bei offenen oder Gefäß- und Nervenverletzungen auch notfallmäßig sofort.
Brüche im Bereich des Schafts fixieren die Operateur*innen fast immer mit einer Platte und Schrauben aus Titan. Nach der Operation erübrigt sich eine Ruhigstellung im Gips. Häufig wird der Arm jedoch für ein bis zwei Tage in einer Oberarmschiene gelagert, um die Abheilung zu fördern und die Schmerzen zu reduzieren. Wenn die eingebrachten Metallteile keine Beschwerden verursachen, bleiben sie im Knochen. Ansonsten werden sie 1,5–2 Jahre nach der Operation entfernt.
Brüche in Nähe des Handgelenks stabilisiert die Ärzt*in operativ, wenn die Bruchstücke verschoben sind. Das gilt insbesondere dann, wenn die Gelenkfläche mitbetroffen ist. Zur operativen Stabilisierung verwendet die Chirurg*in je nach Bruchform Drähte, Schrauben und Metallplatten, bei Weichteilverletzungen oder ausgeprägter Knochenzertrümmerung auch einen äußeren Spanner. Auf eine zusätzliche Gipsruhigstellung wird meist verzichtet. Drähte und Spanner entfernt die Ärzt*in bereits nach 4–6 Wochen, Schrauben und Platten meist erst nach 6–12 Monaten.
Nach der Operation
Schon in den ersten Tagen beginnt die passive Bewegungstherapie, nach etwa 2 bis 3 Wochen kommen aktive Übungen und muskelaufbauendes Training hinzu. 12 Wochen nach der Operation kontrolliert die Ärzt*in mittels Röntgenbild die Heilung des Knochens. Ist alles in Ordnung, darf die Patient*in den Arm wieder vorsichtig belasten und mit Rehasport beginnen. Nach 4 Monaten ist auch das Heben schwerer Lasten wieder erlaubt, nach etwa 6 Monaten anstrengender Sport.
Behandlung bei Kindern
Generell wird bei kindlichen Knochenbrüchen eine mäßige Abknickung oder Verschiebung eher toleriert als bei Erwachsenen, da sich eine Fehlstellung durch das weitere Knochenwachstum meist wieder ausgleicht. Einheitliche Empfehlungen, welche Achsenabweichung unproblematisch ist, gibt es allerdings nicht – die Entscheidung, ob und wie ein möglicher Achsenfehler zu korrigieren ist, wird daher individuell getroffen. Bei Achsenfehlern > 15° ist jedoch mit Bewegungseinschränkungen bei den Umwendbewegungen des Arms zu rechnen.
Konservative Behandlung. Für eine konservative Behandlung eignen sich folgende Unterarmbrüche:
- Stabile, inkomplette, unverschobene und achsengerecht stehende Brüche
- Achsengerecht stehender Grünholzbruch
- Instabile, aber achsengerecht stehende, nicht verschobene isolierte Speichen- oder Ellenbrüche (nur unter engmaschiger Röntgenkontrolle).
Der Arm wird dabei etwa 3 bis 4 Wochen im Gips ruhiggestellt. Zu Beginn, nach etwa 10 Tagen und nach der Gipsabnahme kontrolliert die Ärzt*in die richtige Stellung der Knochen und die knöcherne Ausheilung mithilfe von Röntgenaufnahmen.
Nach Abnahme des Gipses mobilisiert das Kind sich von alleine, eine Physiotherapie ist nicht erforderlich. Ist bei einer weiteren klinischen Kontrolle 2 bis 4 Wochen nach Gipsabnahme alles in Ordnung, darf das Kind wieder Sport treiben.
Operative Behandlung. Zur Operation raten die Ärzt*innen bei folgenden Unterarmbrüchen:
- Instabile Brüche
- Grünholzbruch beider Knochen
- Kombination einer kompletten Schaftfraktur des einen und Grünholzfraktur des anderen Unterarmknochens
- Monteggia-Fraktur, Galeazzi-Fraktur.
Wenn möglich, renken die Ärzt*innen den Bruch unter Röntgenkontrolle ein. Dann eröffnen sie den Bereich über dem Bruch und fixieren die Knochenbruchstücke. Je nach Verletzungsform bieten sich zwei Techniken an: Brüche im Schaftbereich stabilisiert die Chirurg*in meist mit einem elastischen Nagel, den sie in die Markhöhle einbringt. Bei Brüchen in Gelenknähe verwendet sie dagegen dünne, den Knochen kreuzende Drähte.
Nach der Operation muss der Arm nicht ruhiggestellt werden. Bei starken Schmerzen ist jedoch für einige Tage eine Armschlinge oder eine Schiene erlaubt. Eine Physiotherapie ist meist nicht erforderlich. 4 Wochen nach der Operation kontrolliert die Ärzt*in die knöcherne Heilung mittels Röntgenaufnahmen. Ist alles in Ordnung, ist Sport wieder erlaubt. Frühestens 3 Monate nach der Operation wird das Metall entfernt. Zur Sicherheit kontrolliert die Ärzt*in vorher, ob der Bruch vollständig verknöchert und der Knochen wieder stabil ist.
Prognose
Einfache Unterarmbrüche heilen meist folgenlos innerhalb von 6 bis 8 Wochen aus. Bei Achsenfehlstellungen > 15° drohen Bewegungseinschränkungen bei den Umwendbewegungen des Unterarms.
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Was Sie selbst tun können
Eine sofortige Kühlung mit Eisbeuteln oder Kühlpacks lindert die Schmerzen und verringert die Schwellung. Beim Transport zur Ärzt*in schmerzt der verletzte Arm oft weniger, wenn er angewinkelt und mit einem Tuch oder Kleidungsstück vor der Brust gehalten wird.
Hinweis: Bei Verletzungen von Arm oder Hand drohen immer Schwellungen, weshalb Ringe oder anderer Schmuck frühzeitig abgelegt werden sollten.
Komplementärmedizin
Zur Linderung der Schmerzen sowie zur Unterstützung des Heilungsprozesses kommen bei Handgelenk- und Unterarmbrüchen als komplementärmedizinische Maßnahmen v. a. Magnettherapie, Homöopathie und Akupunktur in Betracht.